Hi, wie heißt Du? | Henrik Voß |
In welcher Stadt wohnst Du aktuell? | Bremen |
Und wo bist Du geboren? | Lengerich, Nordrhein Westfahlen |
Das heißt, Du bist nur für Dein Studium nach Bremen gezogen? | Ja |
Wie alt bist Du? | 29 Jahre |
DSI, DMI oder beides? | DSI |
In welchem Semester befindest Du Dich? | Ja, seit 2012 |
Bei welchem Unternehmen bist Du angestellt? | Commerzbank AG |
Beschreibe Dich in drei Worten! | Perfektionistisch, ein Macher, analytisch |
Wie bist Du zum Dualen Studium Informatik gekommen?
Ich habe früher schon sehr viel mit Informatik gemacht. Eine Freundin von mir, die in der gleichen Informatikklasse war, hat dann ein duales Studium begonnen. Ich hatte mich noch nicht orientiert und wusste nicht so recht, was ich machen soll. Ich komme aus keiner Akademiker-Familie, deswegen war das für mich alles nicht so klar. Die Freundin hat mich dann auf die Idee gebracht und ich dachte mir „ja warum eigentlich nicht“? (lacht) Somit hab ich schließlich nach einem dualen Studium im Bereich Informatik gesucht und bin auf der Homepage des DSI gelandet. Damals gab es da acht Firmen, ich hab drei Bewerbungen geschrieben und wurde bei einer Firma genommen, da hab ich dann zugeschlagen. (lacht)
Wenn Du sagst, Du hast vorher schon viel mit Informatik gemacht, hattest Du das Fach in der Oberstufe?
Ja genau, ich war zuerst auf der Realschule und da konnte man ab der 8. oder 9. Klasse ein Wahlpflichtfach wählen: Physik, Informatik, Bio oder eben Informatik. Im Anschluss hab ich das Fachabitur gemacht und dort gab es eine Laptop-Klasse. (lacht) Und wie man dann in der 10. Klasse so ist, war das natürlich sehr interessant, denn da konnte man zocken und noch andere coole Dinge machen. Danach bin ich nach Rheine gegangen und habe eine schulische Ausbildung als Informationstechnischer Assistent (ITA) gemacht. Anschließend hab ich mich hier bei der Commerzbank beworben und bin da jetzt festangestellt.
Welchen Beruf haben sich Deine Eltern für Dich vorgestellt?
Eigentlich konnte ich immer machen was ich wollte, aber es war ziemlich schnell klar, dass ich etwas mit Informatik machen werde. Das lag vor allem daran, dass mein Vater auch sehr informatikaffin ist. Er ist zwar kein Informatiker, aber er war immer sehr interessiert. Deswegen war Informatik sehr früh ein Thema bei mir.
„Mein Lieblingsmodul während des Studiums war Technische Informatik, denn da hatte ich ein Aha-Erlebnis.“
Was war während des DSI Dein Lieblingsmodul, oder Lieblingsinformatikthema?
Technische Informatik, denn da hatte ich ein Aha-Erlebnis. Wir haben mit solchen Laborsteckkästen einen Computer nachgebaut. Diese Teile, in die man Kabel reinstecken kann, bestimmte Bausteine drauf liegen und mit denen man etwas zusammenstellen kann. Als der dann im Groben wie ein echter Computer funktioniert hat, waren wir stolz wie Oskar, dass es funktioniert hat, mit der Konzeption und allem Drum und Dran. Und jetzt kommts: Man konnte vorne zwei einstellige Zahlen einstellen, maximal bis zu der Ziffer 4 und hat dann auf einen Knopf gedrückt und er hat es hinten addiert, mehr konnte der nicht. (lacht) Aber es spiegelt genau das wieder, was so ein Smartphone heute ist, also natürlich sehr vereinfacht. Dieser Moment, wo dir klar wird: „Aha okay, es macht alles irgendwie Sinn und es funktioniert zusammen“ – das war schon sehr cool.
Welchen Tipp hast Du für Studienanfänger für die Kombination von Berufsalltag, Hochschule und Berufsschule?
Also ich würde immer wieder dual studieren. Ich kenn die Konzepte der anderen Firmen nicht, aber ich bin mit unserem sehr zufrieden. Man kann sich die ersten zwei Jahre voll auf das Studium konzentrieren und den Job auch Job sein lassen. In den Semesterferien muss man ein bisschen arbeiten, schon allein um die Firma kennen zu lernen. Sinnvoll ist es auch, an Betriebsfeiern teilzunehmen, um die Kolleg*innen kennen zu lernen und sich zu orientieren, wo die Kolleg*innen beispielsweise mittags essen gehen usw.. Dann ist es bei der Hochschule so, dass man ab dem dritten Jahr ins Praxisjahr und somit in den Berufsalltag startet. Man hat dann das theoretische Wissen und kann es perfekt anwenden.
Und das wird auch gut abgestimmt von den Unternehmen und der Hochschule?
Ja, wir sind halt nur in den Semesterferien in der Firma, aber das ist akzeptiert und auch okay so. Das ist für mich auch der Grundbaustein des Studiums, sonst würde das glaub ich nicht funktionieren. Aktiv mitarbeiten und parallel das Studium machen, das wäre für mich zu viel gewesen. Da hätte ich mich weder auf das eine noch auf das andere konzentrieren können. Dieses richtige Kennenlernen des Studiums ist wichtig. Vorher hat man in der Schule immer gesagt bekommen, was man zu tun hat. Im Studium muss man dann aber selbst entscheiden, geht man zur Vorlesung oder nicht, lernt man oder lernt man nicht, macht man die Aufgaben zeitnah oder zwei Stunden vor der Abgabe. Diese Selbstorganisation musste ich erstmal lernen!
Wofür würdest Du Mitten in der Nacht aufstehen?
Für einen Skiurlaub. (lacht) Es ist nämlich nicht lange her, da bin ich um 2:00 Uhr nachts genau dafür aufgestanden.
Was hat Dich von allem am meisten an der Stadt Bremen überrascht?
Wie klein die Stadt doch ist. Ich komme zwar aus einer Kleinstadt mit nur zirka 25.000 Einwohnern, aber in Bremen ist auch alles relativ klein. Man kommt überall mit dem Fahrrad hin, aber es ist trotzdem immer etwas los. Vor allem war ich überrascht, dass alle Geschäfte bis 24 Uhr auf haben. (lacht)
Welches Bremer Viertel gefällt Dir am besten und wieso?
DAS Viertel. Ich wohne da und es ist sehr zentral. Die Neustadt – da muss man ja erst immer noch über die Brücke rüber, auf die falsche Seite der Weser. (lacht) Aber ich hatte in der Neustadt meine erste Wohnung. Im Viertel ist halt immer etwas los und ich bin in zehn Minuten in der Stadt oder am Ostertorsteinweg, kann da etwas essen gehen und solche Dinge.
„Ein Informatiker-Hotspot in Bremen? Der Hackerspace Bremen.“
Gibt es einen Informatiker-Hotspot in Bremen, von dem man wissen müsste?
Der Hackerspace Bremen! Das ist ein Verein, den es seit ein paar Jahren gibt, mit Sitz in der Bornstraße. Das Wort „Hacker“ ist ja ein bisschen negativ belegt, wird aber auch immer missverstanden, weil Hacker an sich die Leute sind, die versuchen aus irgendwelchen Dingen etwas zu bauen. Im Verein gibt es zum Beispiel viele Lötstationen, 3D-Drucker und noch viele andere Sachen und die Mitglieder basteln total lustige Dinge. Dort kommen die unterschiedlichsten Fachgebiete zusammen. In diesem Jahr stellt der Verein auch auf der Maker Fair in Hannover aus.
Was würdest Du machen, wenn Du eine Woche kein Internetzugang hättest?
Ich würd mit meinem Bus nach Schweden fahren und mich da einfach irgendwo ins nirgendwo stellen, die Natur genießen und wandern gehen. Ich habe es aber noch nie eine Woche ohne Handy ausprobiert, ich weiß nicht, ob ich das überleben würde. (lacht)